- Wanderung
- Migration, räumliche Mobilität. 1. Begriff: Wohnsitzveränderung natürlicher Personen, i.Allg. für dauernd oder wenigstens für längere Zeit (⇡ Mobilität). Für die an den W. beteiligten Personen sind die Begriffe Zu- und Abwanderer, Ein- und Auswanderer, Rückwanderer gebräuchlich.- 2. Unterteilungen: a) Netto-W., Wanderungssaldo: Differenz der Zu- und Fortzüge; Brutto-W.: Zu- und Abgänge.- Ein Überwiegen der Fortzüge wird als Wanderungsverlust, negative Wanderungsbilanz, Wanderungsdefizit, Nettoabw. bezeichnet.- b) Binnen-W.: W. innerhalb eines Gebiets; Außen-W.: W. über die Grenzen des Untersuchungsgebiets.- Für W. innerhalb einer Gemeinde hat sich die Bezeichnung „Ortsumzüge“ eingebürgert.- c) Nationale W.: W. innerhalb nationaler Grenzen; internationale W.: W. über die nationalen Grenzen. Unter Wanderungsstrom versteht man die relativ dauerhafte und beträchtliche W. zwischen bestimmten Herkunfts- und Zielgebieten.- d) Nah- und Fern-W.: Je nach Wanderungsentfernung.- e) Rück-W.: Rückkehr zum früheren Wohnort.- 3. Gründe: W. kommen zustande, indem der Mensch oder eine Gruppe von Menschen außerhalb ihrer Region bessere Lebenschancen wahrnehmen und diese als Wanderungsziel ansteuern. Ausbildungs-, arbeits-, familien- oder wohnungsorientierte Motive sind hierfür am wichtigsten.- 4. Statistische Erfassung (⇡ Wanderungsstatistik): a) Maße des Umfangs der Mobilität: ⇡ Mobilitätsziffern (Verhältnis von W. zur Bevölkerung des Herkunftsgebiets). Unterscheidung nach zahlreichen Merkmalen der wandernden Personen, z.B. Geschlecht, Alter, Familienstand, Nationalität und Beteiligung am Erwerbsleben möglich, wenn die Einwohnerzahlen in dieser Gliederung zur Verfügung stehen.- b) Maße des Einflusses der W. auf die Bevölkerungsentwicklung: Verhältnis des Wanderungssaldos zur Bevölkerung des Untersuchungsgebiets.- Anders: ⇡ Pendelwanderung.
Lexikon der Economics. 2013.